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Digitalisierung Konkret bei Venjakob


Das Thema Digitalisierung beschäftigt die Unternehmen in OWL nun schon ein paar Jahre. Der Maschinenbau ist auch hier ganz vorne dabei. Neben intelligenten Produkten hilft die Digitalisierung vor allem in den internen Prozessen und kann einen konkreten Mehrwert bieten.

 

Beim Expert Talk mit dem Mindsphere World e.V. am 24. März werden wir über solche konkreten Vorteile sprechen. Unter anderem mit Marcel Ortjohann von Venjakob Maschinenbau. Einen kleinen Vorgeschmack auf seinen Vortrag liefert unser kurzes Interview mit ihm.

 


Herr Ortjohann, welche Digitalisierungsprojekte wurden bei Venjakob in den letzten Jahren durchgeführt?
Marcel Ortjohann, Arbeitsvorbereitung / internes Projektmanagement, Venjakob Maschinenbau

Wir haben in den letzten Jahren einige Digitalisierungsprojekte sowohl mit Hochschulen, als auch mit Instituten durchgeführt. Im Fokus standen dabei Themen wie die Verbesserung unserer Produkte und Anlagen, sowie des Services im Bereich Predictive Maintenance (vorausschauende Wartung), die 3D-Teileerkennung durch Lasermessverfahren, sowie die Identifizierung von Bauteilen via Virtual Reality Brille in unserer Service- und Montage-Abteilung. Die Einführung einer PLM-Software in unserer Entwicklungsabteilung zur einheitlichen Datenverwaltung unserer Konstruktionsdaten sowie einer zusätzlichen Verknüpfung zu unserem ERP-System war das umfangreichste Projekt der letzten Jahre. In diesem Projekt ist es uns gelungen eine automatische Synchronisation der Stammdaten, sowie Stücklisten und Zeichnungsdateien zu realisieren.

 

Haben Sie, z.B. aufbauend auf den Erfahrungen der Projekte, wichtige Grundlagen für zukünftige Digitalisierungsthemen erkannt?

Bei der Einführung unseres PLM-Systems ist uns die Wichtigkeit von Stammdaten als Grundlage für Digitalisierungsthemen bewusst geworden. Täglich fallen unzählige Daten in den Unternehmen an, welche durch intelligente Regelwerke und Prozesse sortiert werden können und einen extremen Mehrwert im weiteren Prozess generieren können. Durch die zielgerichtete Datenerstellung können Informationen von der Quelle aus durch weitere Systeme verarbeitet werden. Automatisierte Systeme und Prozesse stehen und fallen mit der Datenqualität. Eine umfangreiche und sensible Vorarbeit kann dann zu einem sehr hohen Nutzen in nachfolgenden Bereichen führen. Dies gilt sowohl für interne Prozesse in den Unternehmen, aber auch im Bereich der Maschinen- und Anlagenvernetzung und Kommunikation.

 

Welchen konkreten Nutzen hat die Konstruktionsdatenverwaltung gebracht?

Grundlegendes Ziel war die Entlastung der Konstruktionsmitarbeiter im Bereich von Routine- und Verwaltungstätigkeiten. Durch die Synchronisierung der Teile- und Stücklistenverwaltung wurden den Mitarbeitern Freiräume geschaffen, die in Zukunft für die Lösung von technischen Problemstellungen und komplexen Innovationen genutzt werden kann. Zusätzlich ist eine Verbesserung der Zeichnungsqualität erkennbar, die dann für nachfolgende Prozesse wie der Produktion, der Dokumentation, sowie der Serviceabteilung bis hin zum Kunden genutzt werden kann.

Durch die Etablierung eines Freigabeprozesses ist sichergestellt, dass ausschließlich auf aktuelle Modell- und Zeichnungsstände, bzw. Daten zugegriffen wird.

Im Verlauf des Projektes haben sich dann weitere Nutzen in angrenzenden Abteilungen ergeben: Das PLM-System generiert 3D-Neutralformate, welche unsere Mitarbeiter in der Produktion bei der Montage unserer Anlagen nutzen können. Auch unsere Stücklistenstrukturen sind nun transparenter. Wir haben vor allem im Bereich der Produktion einen großen Schritt in Richtung papierlose Fertigung unternehmen können.

 

Für den Einkauf werden automatisiert Neutralformate generiert und im ERP-System abgelegt, die wiederum unseren Lieferanten zur Verfügung gestellt werden können. Für unsere interne Blechfertigung wird die Datenbasis für automatisierte Schneid- und Umformprogramme generiert. Zudem wurde uns im Laufe des Projektes eine Möglichkeit aufgezeigt, wie Stücklisten aus unserer elektrischen Technikabteilung automatisiert in unser ERP-System eingespielt werden können.

 

Gibt es schon Ideen für nächste Schritte, die darauf aufbauen?

Die grundlegende Integration unserer E-CAD-Prozesse wäre einer der nächsten Schritte, die in Zukunft erfolgen könnten, um eine entsprechende Durchgängigkeit zu erreichen. Zudem bieten sich im Bereich des Systems Engineerings einige spannende Teilbereiche, welche nun auf dieser Grundlage aufbauen und entwickelt werden können.



Photo by Sigmund on Unsplash

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