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European Green Deal


Der European Green Deal ist die europäische Antwort auf die Klimakrise und ihre Folgen für uns und unsere Kinder. Die damit verbundenen Herausforderungen an Unternehmen gilt es nun geschickt zu managen, um aus Risiken Chancen zu machen!

Wir sprechen mit Yalcin Ölmez, Experte beim TÜV SÜD.

 


 

Was ist der European Green Deal und wie greift er aktuell und zukünftig in Wirtschaft und Wertschöpfung unserer Unternehmen im Maschinenbau-Cluster ein?

 

Yalcin Ölmez, Business Development Sustainability and Investmentprojects, TÜV SÜD Industrie Service GmbH

Der „European Green Deal“ ist ein ambitioniertes Konzept der Europäischen Kommission mit dem Ziel Europa als Kontinent bis spätestens 2050 klimaneutral zu machen. Dazu sollen unsere Treibhausgas-Netto-Emissionen auf Null reduziert werden. Dieses Vorhaben wird flankiert von einer Reihe von Verordnungen, die von der Europäischen Union erlassen wurden bzw. noch werden und in nationales Recht durch die Mitgliedsstaaten umgesetzt werden müssen. Der Fokus liegt auf den Bereichen Finanzmarktregulierung, Energieversorgung, Verkehr, Handel, Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft. Für die Unterstützung der Mitgliedsstaaten stellt die EU viele Milliarden Euro bereit. Unsere Unternehmen im Maschinenbau-Cluster sind typischerweise Industrieunternehmen, die damit voll vom EU Green Deal betroffen sein werden. Oder positiv ausgedrückt: Für die sich damit ganz neue Chancen ergeben.

 

Welchen Herausforderungen müssen sich Unternehmen also zukünftig stellen und welche Chancen können Sie sich möglicherweise auch erarbeiten?

 

Der Klimawandel ist eine reale Bedrohung für unsere Art des Lebens, unseren Wohlstand und auch für unsere Sicherheit. Die Verhinderung und Bekämpfung seiner Auswirkungen werden die heutigen und auch noch viele künftige Generationen einschneidend beschäftigen. Vor diesem Hintergrund sind unsere Unternehmen klug beraten, wenn sie sich und ihre Geschäftsmodelle darauf ein- und umstellen. Dabei haben wir zwei wesentliche Faktoren im Blick zu behalten: Den regulatorischen Druck und den wirtschaftlichen Druck. Auf regulatorischer Seite ergeben sich mit der EU-Taxonomie Verordnung oder der Corporate Suistanability Reporting Directive (CSRD) oder auch dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Deutschland ganz neue Herausforderungen für Unternehmen, die einen neuen Blick auf die Geschäftsaktivitäten erfordern. Auf der Markt-Seite haben wir es mit zunehmend kritischen Verbrauchern zu tun. Klimaschädigende Produkte mit hohen Treibhausgasfußabdrücken werden genauso kritisch hinterfragt wie auch Produkte, die mit sozialen Missständen woanders auf dem Planeten in Verbindung gebracht werden können. Kurzum, die Nachhaltigkeit eins Unternehmens, genauer seines unternehmerischen Handelns, rücken in den Fokus. Daraus ergeben sich aber auch riesige Chancen: Unternehmen, die aktiv und ganzheitlich ihre Nachhaltigkeit ermitteln, transparent kommunizieren und gezielt an der Steigerung arbeiten werden mittel- bis langfristig Wettbewerbsvorteile verzeichnen und Kosten einsparen.

 

Welche systematischen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es, damit Unternehmen diese Herausforderungen meistern und ihre Chancen nutzen können?

 

Wichtig ist, dass die Unternehmen sich ganzheitlich und transparent mit ihrer Nachhaltigkeit beschäftigen, um alle Chancen und Risiken zu erkennen und gezielt darauf reagieren zu können. Greenwashing ist unbedingt zu vermeiden. Es ist anzumerken, dass Nachhaltigkeit oft fälschlicherweise mit Umweltschutz gleichgesetzt wird. Umweltaspekte sind super-wichtig, aber im Sinne der ganzheitlichen Nachhaltigkeit sind sie neben den sozialen Aspekten und den ökonomischen Aspekten nur eine Teilmenge. Ich empfehle die SDGs, also die Sustainable Development Goals (deutsch: Nachhaltigkeitsentwicklungsziele) der Vereinten Nationen als Basis zu nehmen. Die 17 SDGs zeigen alle Facetten der Nachhaltigkeit und sorgen dafür, dass keine Sichtweise zu kurz kommt. Mein Team und ich unterstützen sehr gerne bei der Entwicklung und Etablierung eines Nachhaltigkeits-Management-Systems auf Basis der UN SDGs, um sowohl alle aktuellen und künftigen regulatorischen Anforderungen gemeistert zu bekommen und gleichzeitig alle Chancen aus einer gesteigerten Nachhaltigkeit zu erkennen und zu nutzen.

 



Photo by Anders J on Unsplash

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