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Szenarien für Post-Corona-Zeit - Teil 3


Nach den Wochen des Neu-Organisierens, Ausprobierens und der Unsicherheit fokussieren sich viele Unternehmen nun wieder verstärkt auf strategische Themen. Wie sieht die Wirtschaft “nach” Corona aus? Welche Trends werden sich verstärken?

Wir haben Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite vom Fraunhofer IOSB-INA aus Lemgo gefragt, wie er die aktuelle Situation einschätzt.

 

Herzlichen Dank.

 


Herr Professor Jasperneite, für eigentlich alle Unternehmer ist die Corona-Krise eine große Herausforderung. Haben Sie aus Ihrer Erfahrung einen Tipp, welche Schritte Unternehmen (strategisch) jetzt gehen sollten?

 

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite, TH OWL, Leiter Fraunhofer IOSB-INA

Nicht nur die Unternehmer, sondern auch für uns als Forschungseinrichtung ist diese Zeit eine ganz neue Erfahrung. Ich beobachte, dass derzeit alle viel Zeit in Krisenmanagement und Schadensbegrenzung stecken. Dabei steht der gesundheitliche Schutz der Mitarbeiter und die Sicherung der Liquidität ganz oben auf der Agenda. Gleichzeitig muss der Wiedereinstieg mit Augenmaß weitergehen. Aus meiner Sicht ist es wichtig mit den Kunden zu sprechen, um herauszufinden was die aktuellen und mittelfristigen Bedürfnisse sind. Die wichtigste Aufgabe ist aber zu antizipieren, was sich an dem eigenen Geschäft ändern wird und ggf. dafür mögliche Szenarien zu entwickeln. Wie wahrscheinlich ist die Rückkehr zur Normalität wie vor der Krise (weitermachen wie bisher) oder wird sich etwas grundsätzlich ändern (Change)?

 

Wie hilft es Unternehmen, gerade in Krisenzeiten den Austausch mit der Wissenschaft zu suchen?

 

Hochschulen und Forschungseinrichtungen können in Krisenzeiten bei der Beantwortung der oben aufgeführten Fragen helfen und den Prozess des Wiederstarts unterstützen. Zum einen durch einen Blick von aussen auf die Prozesse, zum anderen aber auch im Innovationsbereich.

Unternehmen sollten das Potential nutzen, in Teams aus Wissenschaftler*innen, Student*innen und Expert*innen Lösungsideen für die Herausforderungen zu erarbeiten.

 

Der it’s OWL Makeathon ist ein schönes Beispiel dafür.

 

Welche Trends und Entwicklungen haben oder werden sich durch die Krise  beschleunigen?

 

Viele sind sich einig darüber, dass Digitalisierung nochmal einen Schub bekommt. Ich vermute aber, dass bei vielen hierbei die virtuelle Kommunikation mit Videokonferenzen etc. im Vordergrund steht.

Automation und Robotik werden eine noch höhere Bedeutung bekommen, um in den produzierenden Betrieben für mehr Effizienz und Resilienz zu sorgen. Zur Erhöhung der Resilienz werden Veränderungen in den Lieferketten und ggf. auch eine Anpassung der Wertschöpfungstiefe erfolgen.

Ebenfalls ist zu erwarten, dass Arbeitszeitmodelle noch weiter flexibilisiert werden.

 



 



Photo by AbsolutVision on Unsplash

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