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CirQuality – ein Produktionsstandort schließt Kreisläufe


Die wirtschaftliche und Gesellschaftliche Entwicklung in Ostwestfalen-Lippe nachhaltig gestalten, den Produktionsstandort zukunftsfest machen und eine lebenswerte Umwelt erhalten, das sind die Ziele und Visionen von „CirQuality OWL“.

 

Die fünf Innovationsnetzwerke (Brancheninitiativen) in OWL, die Fachhochschule Bielefeld und der VDI OWL haben sich zusammengetan, um bis Herbst 2022 das Projekt „CirQuality – ein Produktionsstandort schließt Kreisläufe“ zu realisieren.
Dabei sorgen die Innovationsnetzwerke für die gezielte Adaption in ihren Wirtschaftsbereichen, die Hochschule steuert Analysen, Experimente, Forschungserkenntnisse ein und der VDI setzt Impulse z.B. für die Erarbeitung von Standards.

 

Im Kern geht es darum, die Beachtung und Umsetzung nachhaltiger ökonomischer Ansätze, namentlich der zirkulären Wertschöpfung (zW) und dessen Qualitäten bei der Entwicklung von zukunftsfesten Produkten und Dienstleistungen durch die Industrie der Region zu fördern.

 

„Circular Economy“ oder auch „zirkuläre Wertschöpfung“ zielt darauf ab, die einzusetzenden Rohstoffe innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs an den Ursprung zurückzuführen und neu zu nutzen. Hierzulande oft als „Kreislaufwirtschaft“ bezeichnet, will dieser ganzheitliche Ansatz aber mehr als Abfall- und Recycling Systeme optimieren.
Vielmehr geht es um die „3 R-Strategie“ (Reduce, Reuse, Recycle), d.h. Materialeinsatz und Verbrauch reduzieren, Rohstoffe und Ressourcen wieder- und weiterwenden. Damit wird deutlich, dass bereits bei der Produktentwicklung auch die Nutzung und die Entsorgung mitgedacht und geplant werden muss (Eco-Design).

 

Ein solches Handlungskonzept für OWL zu entwickeln heißt, auch Prozessbausteine, die eine Integration von zW in Unternehmen beeinflussen – wie z.B. Technologien, Mentalitäten von Fachleuten und AnwenderInnen/KonsumentInnen, Unternehmenskultur, Richtlinien und Ordnungspolitik – in den Blick zu nehmen.

Folgende Projektbausteine sollen unser Vorhaben auf den Weg bringen:

 

  • zW entdecken: Marktchancen, Verbesserungspotenziale erkennen, gute Praxis erarbeiten und erleben, politische Einflüsse (EU und DE) beachten und nutzen
  • Capacity Building in der Region: Aufbau eines Wissens- und Erfahrungspools mit unterschiedlichsten AkteurInnen, Vernetzung und Erweiterung von Kompetenzen
  • Qualifizierung von Unternehmen und anderen AkteurInnen: Veranstaltungen, Workshops, Erfahrungsaustauschgruppen, Micro-Labs für Experimente und Pilotprojekte
  • Regionale Identität: Entwicklung einer regionalen Handlungsstrategie, um Chancen von zW zu schaffen und zu mehren
  • Strategische Unterstützung von AkteurInnen der zW: Studien und Forschungsarbeiten zu ökonomischen, ökologischen und sozialen Mehrwerten fördern
  • Ergebnisse transferieren: regionalen und überregionalen Austausch und Transfer realisieren und für weitere zW-gerichtete Studien, Innovationen, Standards und Politiken nutzen

 

Ansprechpartnerin bei owl maschinenbau: Dr. Angelika Kipp


Pressemitteilung zum Projektstart

Circular Economy stärkt den Produktionsstandort Ostwestfalen-Lippe Gemeinschaftsprojekt der OWL-Netzwerke setzt sich im Landeswettbewerb durch.

Gemeinschaftsprojekt der OWL-Netzwerke wird nun durch Zuwendungen des Landes NRW finanziell gefördert

 

Bielefeld, 23. September 2019. Plastik im Meer, knappe Bauschuttdeponieräume, teure seltene Erden, die zu 99 % im Abfall verloren sind – damit wollen sich regionale Unternehmen, vom Maschinenbau über Energietechnik, Bauwirtschaft, Lebensmittel bis zur Gesundheitswirtschaft, in Zukunft nicht mehr abfinden. Vielmehr ist ein zukunftsfester Produktions- und Wirtschaftsstandort ohne Schrott und Abfall die Vision für Ostwestfalen-Lippe. Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl übergab dem Projektkonsortium „CirConomyOWL“ heute nun den Zuwendungsbescheid des Landes NRW über die finanzielle Förderung in den nächsten drei Jahren.

 

 

Die fünf Innovationsnetzwerke OWL sind mit ihren zusammen 600 Unternehmensmitgliedern bereits dabei, gemeinsam eine regionale Handlungskompetenz aufzubauen, um Produkte so zu gestalten, dass alle Komponenten nach ihrem Gebrauch wieder in einen neuen Wertschöpfungsprozess eingehen können und somit nichts produziert werden muss, was als Müll endet. Neben den Netzwerken gehören der VDI OWL (3.600 Mitglieder) und die Fachhochschule Bielefeld mit ihrem speziellen Studien-Modul Circular Economy zu den Initiatoren. Weitere 60 Unternehmen, Hochschulen, Initiativen und Institutionen haben sich bereits im Vorfeld zur konkreten Mitarbeit verpflichtet.

 

Klaus Meyer, Sprecher des Netzwerkes CirConomyOWL, freut sich, dass die Aktivitäten nun durch das Land Nordrhein-Westfalen unter Einsatz von Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziell gestützt werden: „Mit dem Zuschlag der Jury im Regio.NRW-Wettbewerb für CirConomyOWL positioniert sich die Region als Hotspot für kluge und zukunftsfeste Wertschöpfung bei Produkten und Prozessen.“

 

Auch die OWL-Gremien haben sich dafür ausgesprochen, das Thema Circular Economy weiter nach vorne zu bringen. So ist es im aktuellen regionalen Entwicklungskonzept OWL als strategisches Ziel benannt.

 

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl: „Die Verlagerung hin zu einer effektiven Kreislaufwirtschaft ist eine immer dringendere Aufgabe für Dienstleistung, Industrie und Handwerk. Je stärker sich die heimischen Unternehmen vom Ressourcenverbrauch abnabeln, desto größer wird ihr langfristiger Vorteil im nationalen und internationalen Wettbewerb sein. Die Region Ostwestfalen-Lippe bietet mit ihren innovationsfreudigen Unternehmen und ihren Digitalisierungsprojekten beste Voraussetzungen dafür. Die öffentliche Förderung des Projektes CirConomyOWL ist daher eine wirkungsvolle Investition in einen aussichtsvollen Ansatz, diesen Wechsel auf den Weg zu bringen.“

Klaus Meyer ergänzt: „Vor dem Hintergrund knapper Rohstoffe werden die Produktionsunternehmen in Zukunft immer mehr Stoffe, Komponenten und ganze Baugruppen für den endlosen Einsatz in immer neuen Maschinengenerationen konzipieren müssen. Dafür müssen weitreichende Vernetzungen zwischen Kunden, Entwicklung, Produktion, Handel und Service ausgebaut werden. Diese Aufgabe ist nicht von einem Unternehmen allein zu lösen. Die OWL-Netzwerke ermöglichen die branchenübergreifende Zusammenarbeit. Mit der erfreulichen Unterstützung dieser Pionierarbeit über die nächsten drei Jahre durch das Land NRW können wir den Produktionsstandort OWL zur Speerspitze für diese neuen internationalen Marktanforderungen entwickeln.“

 

Mit CirConomyOWL realisieren die etablierten 5 Innovationsnetzwerke der Region Ostwestfalen-Lippe – Energie Impuls OWL, InnoZent OWL, Food Processing Initiative FPI, OWL Maschinenbau und ZIG Zentrum für Innovation in der Gesundheitswirtschaft – zusammen mit dem VDI OWL und der FH Bielefeld ein Kompetenznetzwerk zur Umsetzung des Regionalen Handlungskonzeptes Ostwestfalen-Lippe für einen zukunftsfesten Produktionsstandort.

 

Hintergrund:

Um die (Welt-) Wirtschaft in den planetaren Grenzen funktionsfähig zu halten, ist das Wachstum neu zu gestalten (New Growth). Daher strebt die Europäische Union mit der Agenda 2030 und die Vereinten Nationen mit den 17 Sustainable Development Goals eine Circular Economy / zirkuläre Wertschöpfung an. Diese Art der Kreislaufwirtschaft ist auch ein Bestandteil des Aktionsplans der EU, dessen Ziel es ist, den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung zu reduzieren, die Wirtschaft neu zu positionieren und die Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. Circular Economy ist ein besonderer Ansatz für Unternehmen, um Next-Growth-Prozesse zu gestalten. Für Produktionsregionen ist der Ansatz Zukunftssicherung durch Entkopplung von den Rohstoff- und Entsorgungsproblematiken.

 

www.die-innovationsnetzwerke-owl.de

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